Imkern ist für die Nerven nicht immer gut. Mitunter frisst den Imker die Sorge um Volk, Ernte und Königin beinahe auf und die Versuchung ist groß, zu oft und zu rabiat in den Beuten nach dem Rechten zu sehen.
Kurz vor den Sommerferien haben sich die heldenhaften Bienenschwärmer von ihren beiden Königinnen getrennt. Die eine, obwohl sie eine gute Königin war, wurde langsam zu alt für das produktive Eierlegen und der anderen gebrach es an der notwendigen Ergiebigkeit bei der Reproduktion. Im Jargon der Imker wurden also beide „gedrückt“.
Glücklicherweise machet sich ein Bienenvolk ohne Königin recht schnell eine neue. Voraussetzung ist, dass im Stock befruchtete Eier der letzten Königin vorhanden sind, die dann im Laufe ihrer Brutzeit mit dem famosen Gelée Royale gefüttert werden, das aus normaler Arbeiterinnenbrut Königinnenbrut macht. Auf diese Weise werden mehrere potentielle Königinnen herangezogen. Die erste von ihnen, die schlüpft, übernimmt dann das Volk. Die restlichen Kandidatinnen…werden recycelt.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hat dieser Vorgang bei uns hervorragend funktioniert. Beide Völker wurden erfolgreich umgeweiselt. Damit werden wir dann mit zwei jungen, energiegeladenen Königinnen in das neue Bienenjahr starten.
Wenn wir es schaffen, beide Völker über dem Winter am Leben zu erhalten.
Erste Schritte haben wir bereits eigeleitet. Beide Völker sind mit einer hoffentlich ausreichenden Menge Winterfutter versorgt worden (hochkonzentriertes Zuckerwasser, den Honig haben wir uns ja unter den Nagel gerissen). Um festzustellen, ob in den Völkern noch genügend Futter vorhanden ist, müssen diese nun regelmäßig gewogen werden. Mit 30kg und 40 kg haben die beiden Beuten zur Zeit ein ausreichendes Gewicht für die Überwinterung.
Um der Varoa-Milben (http://www.bienenschade.de/Honigbienen/Krankheiten/varroa.htm) Herr zu werden, haben wir unsere Völker bereits zweimal mit 60%iger Ameisensäure behandelt. Die abgetöteten Milben konnten wir anschließend in der „Bienenwindel“ betrachten und zählen. Auf dieser weißen Hartschaumplatte, die unten in die Stöcke eingeschoben wird sammelt sich alles, das aus dem Volk herausfällt. Mit kundigem Auge und Geduld kann die aufmerksame Bienenschwärmerin hier viel über den Zustand seines Volks lernen.
Zu unserem Erschrecken fanden wir unsere ungenutzten Brutwaben vor Kurzem von einer dreisten Horde Wachsmotten befallen, denen wir entschlossen den Garaus gemacht haben. Unsere Rächen und Waben werden demnächst ordentlich verpackt und abgebrannt über den Winter eingelagert. wenn die Honigsaison 2018 anläuft, werden wir sie alle in bester Verfassung brauchen.
Unserer munteren Schar haben sich in diesem Schuljahr drei neue Teilnehmer angeschlossen, die sich über den Winter mit den Bienen, den Werkzeugen und den notwendigen Arbeiten vertraut machen werden. Denn nach dem Honig ist vor dem Honig…